Nachhaltigkeit als Reise

(Auszug aus meine Buch “Nachhaltigkeit als Markenpurpose” — ab sofort vorbestellbar unter http://NAMP.platschke.de)

Wir sind alle auf der Reise zu mehr Nachhaltigkeit in unserem Leben. Der oder die eine hat es schon gemerkt, der oder die andere noch nicht, der oder die eine hat gerade mal angefangen, den Müll zu trennen (Step 1), der oder die andere bereits aufgehört, nach Bali in den Urlaub zu fliegen wegen des immensen CO2 Verbrauchs des Fluges (Step 9.999). Manch einer hat bereits begonnen, keine Plastiktüten mehr zu benutzen (Step 2), oder auch keine kleinen Obst-Beutelchen mehr von der Frischetheke (Step 3). Wenn Fleisch, dann nur noch “gutes” und dann eben nur noch ein Mal die Woche, weil es so teuer ist (Step 4), oder ganz vegetarisch ernähren (Step 5) oder eben gleich vegan (Step 199). Diese Reise ist individuell jedes mal anders, aber sie ist immer da. Jeder ist auf dieser Reise.

Abbildung: Die Reise zu mehr Nachhaltigkeit, nur eines von vielen möglichen Szenarien — Menschen

Und Unternehmen sind auf genau derselben Reise. Hier nur einige Beispiel, die ich in der Praxis immer wieder sehe:

  • Heute mal im Einkauf gefragt, ob man statt X nicht auch Y bekommen könnte

Nehmen Sie sich doch kurz 5 Minuten — mehr brauchen wir hier nicht — und schreiben eine kurze Liste mit 5 Punkten, in dem Stil wie meine kleine Liste, mit nachhaltigen Ideen, die sie jetzt sofort bei ihnen im Unternehmen anstoßen könnten, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an einen Konsumenten zu “verschwenden”:

Abbildung: 5 nachhaltige Ideen für Jetzt, intrinsisch motiviert — Unternehmen

Das Schöne an der Reise-Metapher ist, dass man den Konsumenten mal nicht als Zielgruppe, sondern als Reisegefährten sehen kann, der dasselbe Ziel hat, wie man selbst. So können sie sich näher sein, als sie es mit Werbung je sein konnten. Und die Chance, eine ehrliche, langfristige Beziehung aufzubauen, ist unter diesen Bedingungen sogar einfacher, als im klassischen Verdrängungswettbewerb um emotional End-Benefits, Reason Whys und Tonalitäten.

Wir werden uns später in der Relevanzmethode viel mit den begriffen “Rolle” und “Verhalten” auseinandersetzen. Die Tatsache, dass Nachhaltigkeit für Konsumenten eine Reise ist, gibt Unternehmen vielerlei Möglichkeiten, diese Reise zu unterstützen. Zum Beispiel indem man Ziele zeigt, Wege dorthin aufmacht, Etappenziele steckt, Tickets für die nächste Station vergibt, Transportmittel zur Verfügung stellt, und so weiter.

Wenn die Leute Müll trennen, Plastik vermeiden, Fleisch reduzieren und elektrisch fahren wollen, können Unternehmen sich überlegen, wie sie sie dabei unterstützen wollen — und damit meine ich nicht, indem sie ihnen ihre Produkte aufdrängen, sondern wie sie aus intrinsischer Motivation Missstände wie Massentierhaltung und Plastikmüll angehen und das erlangte Wissen gleichzeitig den Menschen zur Verfügung stellen, um ihnen auf deren Reise zu helfen. So kann das System der verteilten Verantwortung rund laufen und die Nachhaltigkeit weiter bringen.

Mehr lesen

--

--

founder of MyTeamPlanningTool, the Relevance Methodolody and author of the books “BeyondDigital” and “The Anti-Greenwashing Book” - find me at www.platschke.de

Get the Medium app

A button that says 'Download on the App Store', and if clicked it will lead you to the iOS App store
A button that says 'Get it on, Google Play', and if clicked it will lead you to the Google Play store
Kai Platschke

founder of MyTeamPlanningTool, the Relevance Methodolody and author of the books “BeyondDigital” and “The Anti-Greenwashing Book” - find me at www.platschke.de